WERDEGANG

Die wenigsten Heilpraktiker/innen haben ihren Beruf gleich nach dem Abitur gewählt. Einige haben zunächst Ausbildungen in verwandten Berufen absolviert, andere sind – wie ich – noch weitere Umwege gegangen und haben andere Berufsideen verfolgt, von denen sie heute in ihrer täglichen Praxis profitieren.

Wirtschaftsassistentin
Während meiner Ausbildung zur Wirtschaftsassistentin Berufsakademie bei der Daimler Benz AG in Stuttgart habe ich vor allem strukturiertes Arbeiten gelernt, was mir heute sowohl in Fort- und Weiterbildungen zugute kommt, als auch beim Ausarbeiten von Behandlungsplänen und beim Sichten neuer Informationen über aktuelle Forschungen und Weiterentwicklungen auf dem medizinischen Sektor. Ich habe den kaufmännischen Berufsalltag selbst über einige Jahre hinweg erlebt und kann daher gut einschätzen, welche Behandlungsformen ich Berufstätigen zumuten kann. So würde ich einem Berufspendler kaum empfehlen, dreimal täglich einen Wickel von einer halben Stunde Dauer zu machen. Belastungen, denen Menschen im Berufsleben ausgesetzt sein können, z. B. Mobbing, Termindruck, Angst und Arbeitsplatzverlust, kann ich aufgrund meiner Berufspraxis gut nachvollziehen. Während meiner Tätigkeit in Exportabteilungen verschiedener Firmen habe ich gelernt, aufmerksam zuzuhören und selbst klar zu kommunizieren.

Köchin
Als ich mich für eine zweite Ausbildung zur Köchin entschied, ahnte ich noch nicht, dass ich in meiner späteren Tätigkeit als Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin oft auf die Erfahrung und das Wissen aus meiner Zeit als Köchin zurückgreifen würde. Ernährung ist das A und O für die Gesundheit, doch mit einer theoretischen Empfehlung wie „Essen Sie weniger Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index“ können die wenigsten Patienten etwas anfangen. „Lieber Roggenbrot als Weizenbrot, damit haben Sie eine länger anhaltende Sättigung, und die Kohlenhydrate werden langsam ins Blut abgegeben“ ist dagegen ein klarer Hinweis, der für jede/n PatientIn umsetzbar ist. Und wo nötig gebe ich gern ein gutes Kochrezept dazu!

Heilpraktikerin
Auch wenn mir der Beruf der Köchin Spaß machte, hatte ich meine „Berufung“ noch nicht gefunden. Einige Jahre nachdem ich begonnen hatte, mich über das Berufsbild der Heilpraktikerin zu informieren, beschloss ich, meinen lang gehegten Traum wahr zu machen: Von August 1994 bis Juni 1996 absolvierte ich in den Paracelsus-Schulen Frankfurt eine berufsbegleitende Ausbildung zur Heilpraktikerin, die ich 1997 mit einer Überprüfung beim Gesundheitsamt Darmstadt erfolgreich bestand. So konnte ich am 1. September 1998 meine Praxis in Dieburg eröffnen.

Gemäß den Anforderungen des Gesundheitsamtes lag der Schwerpunkt der Heilpraktiker-Ausbildung auf schulmedizinischen Inhalten. Gleich nach der Prüfung begann ich daher mit der Spezialisierung auf verschiedenen Gebieten der Naturheilkunde:

Neuraltherapie
1998 absolvierte ich eine Ausbildung in Neuraltherapie bei Frau Dr. Rommelfanger in Nürnberg. Diese Methode hat mich von Anfang an begeistert, denn sie kann mit einer geringen Menge Medikament und somit wenig Belastung für den Körper großartige Ergebnisse erzielen. Die Neuraltherapie ist bei fast allen Krankheiten anwendbar und die von Frau Dr. Rommelfanger weiterentwickelte Methode lässt den Patienten fast vergessen, dass diese Therapie mit Spritzen zu tun hat!

Bioresonanztherapie
Ich war noch Anwärterin zur Heilpraktikerin, als ich auf einer großen Heilpraktikermesse das Bioresonanzgerät von Wegamed entdeckt habe. Schon damals war ich fasziniert von dieser Therapiemethode, es mussten aber einige Jahre vergehen, bis mir die Investition in das erforderliche Gerät möglich war. Nun arbeite ich seit 2009 mit der Bioresonanztherapie und mein Gefühl, dass sie meiner Art zu Arbeiten und zu Denken sehr entgegenkommt, hat sich vielfach bestätigt. Das Bioresonanzgerät ermöglicht eine sehr gezielte und detaillierte Therapie ebenso wie die Kombination mit meinen anderen Therapieformen.

Irisdiagnose
Schon einige Jahre bevor ich begann, zielgerichtet in diese Thematik einzusteigen, habe ich mich mit Büchern und Fachzeitschriften zu dieser Therapieform auseinandergesetzt. Meine Familie musste immer wieder herhalten und sich von mir tief in die Augen schauen lassen. Diese „Augen-Blicke“ überzeugten mich, und so begann ich mit Weiterbildungen zur Iridiologie 2010 beim Uslarer Kreis für Augendiagnose und bereits 2008 bei Ardea in Nürnberg, wo ich auch die Neuraltherapie gelernt hatte. Mir hilft die Augendiagnose besonders dann, wenn ich im Gespräch mit dem Patienten keine Anhaltspunkte finde, wo der Ursprung seiner Symptome zu suchen ist.

Kinesiologie
Auch wenn ich keine Medikamente und kein Zubehör bei mir habe – meine beiden Hände trage ich stets bei mir. Und mit diesen kann ich in der Kinesiologie eine Menge ausrichten! 1999 begann ich daher mit einer Grundausbildung in Kinesiologie, die sich in mehreren Weiterbildungen fortsetzt. Ich besuchte u.a. einige Seminare bei Richard D. Utt persönlich, dem Begründer der von mir angewandten Methode Applied Physiology.

Phytotherapie
Mit dem Studium der Heilpflanzen begann ich bereits im Alter von 12 Jahren. Ich ließ mir entsprechende Nachschlagewerke zum Geburtstag schenken und begab mich auf Bestimmungstouren in Feld und Wald. Mein im Laufe der Jahre angelesenes Wissen vertiefte ich ab 2001 in Seminaren. So lernte ich die Heilpflanzen bei Wolfdieter Storl aus der schamanistischen Sicht kennen und Susun Weed vermittelte mir das feministische, sehr alte Wissen der weisen Frauen bzw. Hexen. In der Praxis vertrete ich die weibliche Seite der Phytotherapie die die Pflanze nicht als Wirkstoffträger, sondern als lebendiges Geschöpf sieht, dessen Seele positiv auf die Seele des Menschen wirken kann.

Metabolic Balance
Als ich Anfang 2003 einen Bericht über metabolic balance las, erkannte ich sofort, dass diese Möglichkeit, Gewicht zu reduzieren, perfekt ist und sich von anderen Diäten positiv unterscheidet: metabolic balance kämpft nicht gegen den Körper, vielmehr berücksichtigt diese Ernährungsform, in welcher Weise der Körper Nahrung verwertet und nutzt.

Im Oktober 2003 absolvierte ich die Fortbildung zum Thema, machte einen Selbstversuch, den ich bis heute nicht abbrechen möchte und begann sogleich, das Programm in meiner Praxis anzubieten. Was ich seitdem bei meinen Klienten an gesundheitlichen Verbesserungen sehen durfte, ist für mich eine Sensation.

Immer wieder entdecke ich Parallelen zwischen den metabolic-Nahrungsempfehlungen für meine Patienten und meinen Verordnungen pflanzlicher Arzneimittel im selben Fall. So steht bei Menschen mit Leberproblemen Löwenzahn auf der Gemüseliste – eine Pflanze, die als Tinktur oder Tee eingenommen anregend auf die Leber wirkt.

Abnehmen und dabei die Gesundheit verbessern ist eine Kombination, die für mich als Heilpraktikerin gelungener nicht sein könnte.

Wirbelsäulentherapie nach Dorn
1997 lernte ich bei Harald Fleig in Schaffhausen alles über die Dorn- und Breuß-Methode bzw. das Heilen über die Wirbelsäule. Ausschlaggebend für diesen Weg war die Lektüre seines zu dieser Heilmethode herausgegebenen Buches.

Heilpraktikerin ist für mich ein erfüllender und Sinn gebender Beruf. Ich begleite meine PatientInnen auf einem Stück ihres Weges und leiste im Rahmen meiner Möglichkeiten Hilfestellung bei der Erfüllung ihrer Lebensaufgaben. Anders als in der Schulmedizin biete ich aus der ganzheitlichen Sicht unterschiedliche Wege zur Heilung an, zeige Möglichkeiten der Selbstheilung auf und erfreue mich an den physischen und psychischen Fortschritten meiner PatientInnen.